Manchmal zeigt uns das Leben, wie klein die Welt ist –
und manchmal berührt es uns so tief, dass wir für einen Moment still werden.
Akira kommt ursprünglich aus Rumänien
Von dort führte ihr Weg in die Schweiz, mit vielen Übergängen, vielen Händen, vielen unbekannten Orten.
Sie war einen Monat bei einer Frau, bei der es nicht gut lief.
Danach war sie provisorisch bei einem Mann.
Mit nur fünf Monaten kam sie schliesslich zu mir.
Heute sind fast drei Jahre vergangen.
Drei Jahre, in denen Akira langsam ankommen durfte.
Drei Jahre, in denen sie Sicherheit lernte.
Drei Jahre, in denen sie Teil unserer Familie wurde.
Und doch – Tierseelen vergessen nichts.
🌿 Eine Begegnung, die Erinnerungen öffnete
Vor Kurzem war ich einkaufen, um Akiras Wintermantel umzutauschen.
Ich stand mit meinen Hunden da, als ein Mann stehen blieb, sie ansah – und lächelte.
Plötzlich begannen ihm die Tränen zu laufen.
Leise fragte er mich:
„Ist das Akira?“
In diesem Moment verstand ich noch nicht, woher er sie kennen konnte.
Er erzählte mir, dass Akira eine kurze Zeit lang bei ihm war, als sie provisorisch untergebracht wurde.
Ich hatte ihn nie zuvor gesehen, da Akira über den Züchter von Taro zu mir kam.
Doch Akira wusste es sofort.
🕊️ Der Körper erinnert sich
So habe ich Akira noch nie erlebt.
Es war, als würde etwas in ihr aufbrechen – eine Erinnerung, tief im Körper gespeichert.
Sie suchte Schutz bei mir, versteckte sich zwischen meinen Beinen,
so, wie nur ein Tier es tut, wenn alte Erfahrungen plötzlich wieder da sind.
Ich spürte es ganz klar:
Sie dachte, sie wird wieder abgegeben.
So war es beim letzten Mal gewesen.
Tierseelen denken nicht in Jahren oder Zeitlinien.
Für Akira war es kein „damals“.
Es war jetzt.
🤍 Halt geben im richtigen Moment
Ich ging sofort in die Ruhe.
Ich beugte mich zu ihr, atmete ruhig, hielt sie bei mir.
Leise sagte ich:
„Alles ist gut. Du bleibst bei mir.“
Und in diesem Moment spürte ich, wie etwas in ihr losliess.
Nicht, weil die Erinnerung verschwunden war –
sondern weil sie sich gehalten fühlte.
Das war kein Training.
Keine Erziehung.
Das war Bindung.
🌙 Was Tiere uns lehren
Diese Begegnung hat mir wieder gezeigt, wie tief Tiere fühlen.
Wie sehr sie sich erinnern.
Und wie wichtig Sicherheit für sie ist.
Akira hat mir gezeigt:
-
dass Ankommen Zeit braucht
-
dass alte Erfahrungen wieder auftauchen dürfen
-
und dass Heilung im Hier und Jetzt geschieht
Nicht durch Erklärungen.
Sondern durch Dasein.
🌿 Dezember – Zeit des Ankommens
Der Dezember ist eine stille Zeit.
Eine Zeit der Erinnerung, des Rückblicks, des Innehaltens.
Tiere leben diesen Zyklus ganz natürlich.
Akira erinnert mich daran, dass es nicht reicht, irgendwo zu sein –
sondern dass es darum geht, sich sicher zu fühlen.
Und manchmal braucht es nur einen Satz, eine Berührung, eine Präsenz:
„Du bleibst.“
🤍 Einladung
Vielleicht trägt auch dein Tier eine Geschichte in sich.
Vielleicht zeigt es dir in bestimmten Momenten Rückzug, Unsicherheit oder alte Muster.
Dann erinnere dich daran:
Du musst nichts reparieren.
Du darfst einfach Halt geben.
Denn für Tierseelen ist das grösste Geschenk nicht Perfektion –
sondern ein Ort, an dem sie bleiben dürfen.
Mit liebe, Jessica
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